Das Pflichtspieldebüt von Thomas Eisfeld im Trikot von Rot-Weiss Essen hätte nicht besser laufen können. In der 69. Minute wurde der Winter-Neuzugang beim Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf II für Torjäger Simon Engelmann eingewechselt. Die Situation war alles andere als optimal aus Essener Sicht: Nur wenige Zeigerumdrehungen zuvor kassierte RWE den 1:1-Ausgleich und zudem wurde Mittelfeldmann Luca Dürholtz mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.
Sein Trainer Christian Neidhart gab dem 29-jährigen Eisfeld folgenden Satz mit auf den Weg: "Eine Aktion brauchen wir." Nach dem Schlusspfiff war klar: Aus einer Aktion wurden zwei! Zunächst bereitete der 116-fache Zweitliga-Profi des VfL Bochum per Ecke den Treffer zum 2:1 durch Felix Herzenbruch vor, ehe er mit dem Schlusspfiff den 4:1-Endstand erzielte und sich über sein Premierentor freuen konnte.
In den Katakomben strahlte Eisfeld, als er auf seine Leistung angesprochen wurde: "Das war ein Traum-Einstand – so ehrlich muss man sein. Ich hätte es mir selbst nicht so ausmalen können. Das wird mir Auftrieb für die nächsten Wochen geben. Es ist Wahnsinn, wie wir nach der Roten Karte zurückgekommen sind. Ich freue mich natürlich auch für die Leute, die im Stadion waren."
Ich bin noch nicht bei 100 Prozent. Das habe ich auch im Spiel gemerkt. Da fehlt etwas Spritzigkeit, aber ich war auch lange raus. Wenn ich zurückblicke auf die letzten Monate, war es für mich und meine Familie eine schwierige Zeit.
Thomas Eisfeld nach seinem Debüt.
Dass der Routinier in der Trainingswoche noch mit kleinen muskulären Problemen zu kämpfen hatte, war im Spiel nicht zu erkennen. Eisfeld gab aber zu, dass er sein Top-Niveau noch nicht erreicht hat: "Ich bin noch nicht bei 100 Prozent. Das habe ich auch im Spiel gemerkt. Da fehlt etwas Spritzigkeit, aber ich war auch lange raus. Wenn ich zurückblicke auf die letzten Monate, war es für mich und meine Familie eine schwierige Zeit. Meine Freundin hat morgen Geburtstag. Das Tor war für sie und die Vorlage für mich selbst", sagte der 29-Jährige schmunzelnd.
Wie kann man diesen Auftritt eigentlich noch steigern? Der Profi zeigte sich bescheiden: "Ich glaube, ich habe die Messlatte zu hoch gelegt. Es wird nicht immer so laufen mit einem Tor und einer Vorlage, aber ich bin glücklich und hoffe, dass es so weitergeht und ich bis zum Ende der Saison gesund bleibe."
Dann wird der Spitzenreiter wohl noch viel Freude an Thomas Eisfeld haben.